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  • Medienart: Wenn Du gezielt nach einem bestimmten Format wie z.B. Film oder Broschüre suchst, kannst du die Suche über das Kriterium Mediengattung eingrenzen.
  • Zielgruppe: Hier kannst Du die Materialien danach filtern, an wen sie sich richten. Du kannst auch mehrere Zielgruppen markieren (etwa „Schüler:innen“ und „Menschen mit Migrationshintergrund/People of Color“).

Grundsätzlich gilt: Alle Suchoptionen (inkl. „Suchbegriffe“) können miteinander kombiniert werden. Zusätzlich können auch Materialien angezeigt werden, die nicht als PDF verfügbar sind. Hierzu ein Häkchen bei „Offline-Bestand“ setzen.

Projektträger:
RomaniPhen e.V.

Laufzeit:
2022 - 2024

Webseite: https://www.romnja-power.de/romnja-power-main-streaming/

» Weitere Materialien:

Auf dem Bild sieht man drei geballte Fäuste die nach oben gestrecjt sind. Im Hintergrund sind zwei verwaschene Kreise zu sehen grün und Blau. Links unten steht 2023 und rechts unten steht romanphen. Das Bild gehört zum Beitrag Kalender 2023 von RomaniPhen

Romnja* Power (Main-)Streaming

Das Projekt „Romnja* Power (Main-)Streaming“ 1Wir verwenden im weiterführenden Text den Doppelpunkt, um alle Geschlechter miteinzubeziehen. Der Genderstern wurde von dem Projekt gewählt und daher verwenden wir ihn bei Erwähnung des Projektnamens weiterhin. zeigt diverse Perspektiven aus der Sinti:zze- und Rom:nja-Community, um rassistischen Darstellungen entgegenzuwirken. Die Medien und die Wissenschaft neigen dazu, Sinti:zze und Rom:nja abwertend und homogen darzustellen, was zu struktureller Diskriminierung führt und die Selbstwahrnehmung von Kindern und Jugendlichen aus der Community beeinflusst.

Das Projekt setzt diesem Problem durch ein Online-Magazin entgegen, in dem Sinti:zze und Rom:nja ihre eigenen Perspektiven durch Video-, Audio- und Textbeiträge zeigen. Zusätzlich gibt es eine rassismuskritische Ringvorlesung mit dem Titel „UniRomnja“, in der Romani feministische Stimmen aus den Geisteswissenschaften zu Wort kommen. Dadurch wird Romani-Wissen sowohl für die Sinti:zze- und Rom:nja-Community als auch für die Gesellschaft insgesamt zugänglich und sichtbar gemacht.

Warum habt ihr das Projekt ins Leben gerufen?


Nach wie vor dominieren verschiedene rassistische als auch stereotypierende und klischeebehaftete Bilder und Inhalte über Rom:nja und Sinti:zze den Mainstream. Diese rassistischen Vorstellungen über Rom:nja und Sinti:zze werden auch in verschiedenen Bereichen stetig reproduziert, sei es in der Wissenschaft, in der Sozialen Arbeit, bei der Polizei, im Alltag, in Behörden, in der Schule, in Bildungsmaterialien und Geschichtsbüchern. Und genau diese rassistischen Bilder prägen den konkreten Umgang mit Rom:nja und Sinti:zze und führen zu struktureller und institutioneller Diskriminierung und Ausschlüssen als auch zu alltäglichen Rassismuserfahrungen.

Nicht nur, aber insbesondere auf Kinder- und Jugendliche wirkt dieses rassistische Wissen und beeinflusst zum Teil ihren Alltag, ihre Selbstwahrnehmung und Entwicklung. Hier besteht der Bedarf einer breiten Sensibilisierungsarbeit und rassismuskritischer Bildung und Interventionen durch die Dekonstruktion dieser homogenen Bilder und Inhalte über Rom:nja und Sinti:zze. In unserer Arbeit erstellen wir Materialien und Inhalte, die Rom:nja und Sinti:zze als heterogene Personen mit diversen Lebensrealitäten angemessen nach außen hin repräsentieren. Zum einen wirken wir somit diesen stereotypierenden Bilder und Inhalte entgegen und zum anderen wollen wir empowernd nach innen in die Community wirken.

Wie läuft das Projekt ab?

Das Herzstück des „Romnja* Power (Main-)Streaming“-Projektes ist der „Rom:nja Power Month“. Dieser startet jährlich seit 2016 am 8. März, dem internationalen Feministischen-Kampftag und endet am 8. April, dem „Internationalen Rom:nja Tag“. Diesen Monat gestalten wir auch eng zusammen mit der Inirromnja. In diesem Monat präsentieren wir verschiedene Inhalte und Werke aus der Community anhand verschiedener Veranstaltungen wie zum Beispiel Lesungen, Theater, Filmvorstellungen und vieles mehr. Dieses Jahr steht die Uni Rom:nja an. Das ist eine Ringvorlesung an der Humboldt-Universität zu Berlin, die über das Wintersemester geht. Dort stellen verschiedenen internationalen Wissenschafler:innen feministische Romani Inhalte vor.

Ziel ist es, das Wissen und die akademische sowie zivilgesellschaftliche Arbeit unserer Frauen* zu präsentieren, und Romni* und Sintezza* als professionelle Wissensschaffende und Expertinnen sichtbar und hörbar zu machen. Dabei sollen diese Inhalte zugänglich gemach und bewahrt werden, um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. Im letzten Jahr wurden verschiedene Erklärfilme produziert und auf unserem YouTube-Kanal „Romnja Power“ veröffentlicht, wie auch verschiedene wissenschaftliche Artikel auf unserer Webseite publiziert. Außerdem wurde im Rahmen des „Romnja* Power (Main-) Streaming“ Projekts, unser Rom:nja Power Kalender herausgegeben. Den Rom:nja Power Kalender bringen wir jedes Jahr seit 2016 raus. Ziel ist es durch diesen Kalender die Werke verschiedener Rom:nja und Sinti:zze abzubilden und vorzustellen und dadurch diverse und Rassismus kritische Perspektiven von Sinti:zze und Rom:nja sichtbar zu machen.


Was braucht ihr, damit das Projekt gelingt? Wo liegen mögliche
Herausforderungen?


Netzwerke aus der Community, Räume für den Austausch innerhalb der Community, um an Themen zu arbeiten, die uns betreffen, in denen wir gemeinsam erörtern, welche Strategien uns in unserer Arbeit weiterbringen und voneinander zu lernen, um unser Wissen zu vertiefen. In Europa gibt es verschiedene feministische Organisationen, die tolle Arbeit leisten, mit denen wir schon lange vernetzt sind und auch an verschiedenen Punkten zusammengekommen und zusammengearbeitet haben. Leider ist es uns Ressourcen bedingt nicht möglich hier regelmäßig Treffen zu organisieren, die es eigentlich bräuchte. Und
zum anderen ist es uns auch wichtig, mit anderen Organisationen, außerhalb der Community, die ebenfalls von Mehrfachdiskriminierungen betroffen sind, zusammen zukommen, uns zu vernetzen, sich über die Arbeit sowie Parallelen und Differenzen auszutauschen und darüber, wie wir uns auch gegenseitig in unserer Arbeit unterstützen können.

Die Herausforderung ist zum einen, dass wir keine langfristige Finanzierung für dieses Projekt haben und dadurch nicht langfristig planen können. Wir brauchen eine strukturelle Förderung. Eine große Herausforderung war zunächst die Pandemie. Vor allem, weil bei uns im Verein überwiegend Mütter arbeiten, die sich in der Pandemie nun zusätzlich auch um ihre Kinder zu Hause während der Arbeitszeit kümmern sollten bzw. mussten. Hier haben wir als Verein schnell reagiert und unseren Mitarbeitenden das Homeoffice und zusätzliche Kinderbetreuungshilfe zur Verfügung gestellt, was eine große Unterstützung war und es möglich gemacht hat, dass unsere Kolleg:innen weiter arbeiten konnten.

Die Fragen beantwortete

Svetlana Kostic