Bürgerwehren. Hilfssheriffs oder inszenierte Provokation?
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Das Phänomen der Gründung von sogenannten Bürgerwehren existiert im Osten der Bundesrepublik schon seit ein paar Jahren. Bürger:innen schließen sich zusammen, um gegen vermeintlich kriminelle Banden aus Osteuropa, den Wohnungseinbrüche, Autodiebstahl etc. vorgeworfen wird, vorzugehen bzw. sich vor ihnen zu schützen. Sie vertrauen dem Schutz durch die Polizei oder anderen staatlichen Institutionen nicht mehr, sondern versuchen, das Recht in die eigene Hand zu nehmen, auch wenn die realen Straftaten und die Gefahr, die von ihnen ausgeht, in keinem Verhältnis zu den empfundenen Bedrohungen stehen.
Seit 2015 viele Geflüchtete in die Bundesrepublik gekommen sind und durch die kriminellen Vorfälle in der Silvesternacht 2015/2016, wird ein wachsendes und vor allem ständiges Bedrohungsszenario skizziert, sodass sich Bürgerwehren und die Idee der Selbstjustiz im gesamten Bundesgebiet ausgebreitet haben.
Die Bürgerwehren im Osten fielen schon durch rechte Agitation und ein rassistisches Weltbild auf, seit den oben genannten Ereignissen treten Bürgerwehren aber in ganz Deutschland immer offensiver-rassistisch auf.
Die Broschüre der Amadeu Antonio Stiftung nimmt sich diesem Phänomen an und analysiert es, auch bzgl. des richtigen Umgangs damit. Denn auch wenn Bürgerwehren sich bis jetzt meist im virtuellen Raum bewegen, der Druck, der von ihnen ausgeht, gegen eine emanzipatorische Politik, darf nicht unterschätzt werden.