Nationalsozialismus und Antisemitismus in Anhalt. Skizzen zu den Jahren 1932 bis 1942
In 25 Kapiteln werden die Auswirkungen des Nationalsozialismus auf das Leben von Jüdinnen und Juden in Anhalt und die deutsch-jüdische Kultur nachgezeichnet. Dabei wird der Wandel von einer "vernunfts- und humanitätsgeleiteten Aufklärung" zu einer antisemitisch geprägten Region hervorgehoben. Nach und nach werden Akteure, Mechanismen und Hintergründe durchleuchtet und der Wandel Anhalts in eine von autoritären und hierarchischen Strukturen gekennzeichneten und in Mythologien verfallenen Region beschrieben.
Enthalten sind Biografien von Tätern und Opfern, Einzelschicksale sowie politische Entscheidungen, die zur Entrechtung und Verfolgung führten. Beispielhaft wird die antisemitische Ausrichtung der von Theodor Hofmann herausgegebenen Zeitung "Die Lichtputze" aufgezeigt. Hervorgehoben wird auch die für die Ausbreitung antisemitischen und rassistischen Gedankenguts nicht unerhebliche Rolle des NSDAP-Reichsredners Ludwig Münchmeyer. Kurzbiografien von Opfern wie die des Juden Hermann Cohen skizzieren, dass er die Position der "deutsch-jüdischen Symbiose" trotz aller antisemitischen, nationalistischen und zionistischen Bestrebungen stets verfochten hatte. Die sog. Rath-Aktion (benannt nach dem in Paris erschossenen deutschen Diplomaten Ernst vom Rath) beinhaltete die Festnahmen jüdischer Männer und deren Transport in das Konzentrationslager in Buchenwald. Der rasante Zuwachs des Antisemitismus wurde deutlich, als Jüdinnen und Juden mehr und mehr vom öffentlichen Leben ausgeschlossen wurden (z. B. Einstufung in die unterste Verpflegungskategorie, Ausgehverbot zu bestimmten Tageszeiten etc.) und Synagogen systematisch geschändet bzw. zerstört wurden.
Antisemitismus, Nationalsozialismus, Rassismus, Vorurteile
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