Die haben uns nicht ernst genommen. Eine Studie zu Erfahrungen von Betroffenen rechter Gewalt mit der Polizei
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Die Studie, die von der Opferberatungsstelle ezra herausgegeben wurde, hat sich aus Sicht der Opferperspektive mit den Empfindungen und Erfahrungen von Betroffenen rechter Gewalt in Thüringen auseinandergesetzt. Sie folgt dem Konzept der Viktimisierung. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt dabei auf der Wahrnehmung des Verhaltens der Polizei gegenüber den Opfern.
Die Studie weist in ihrer Befragung nach, dass viele Opfer rechter Gewalt sich durch das Behördenhandeln respektive der Polizei aufgrund von Vorurteilen und Bagatellisierung ein zweites Mal als Opfer fühlen (primäre Viktimisierung). Sie empfinden keine Hilfestellung seitens der Polizei, sondern eine Zurückweisung und eine damit verbundene Hilflosigkeit. Traumata und ein zerstörtes Vertrauen in den Rechtsstaat sind bei vielen die Folge. Neben dem Schwerpunkt geht die Studie auch auf das (Fehl-)Verhalten des sozialen Umfelds ein (sekundäre Viktimisierung) und auf die mit den beiden vorherigen Phasen verbundenen tertiären Viktimisierung (Kriminalitätsfurcht und eruptiertes Vertrauen gegenüber Anderen) ein.
Abschließend wird ein Resümee gezogen und Empfehlungen ausgesprochen, die zum Ziel haben wirkliche Hilfe zu gewährleisten, Traumata eindämmen zu helfen und Stigmatisierungen sowie Vorurteile zu vermeiden.