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Cover von Zum Stand der Präventionsansätze beim Extremkampfsport. Mixed Martial Arts im Spannungsfeld von verbandlicher und sportlicher Entwicklung, wirtschaftlichem Wachstum, erhoffter gesellschaftlicher Anerkennung und extrem rechter Gewalt. Explorativstudie

Zum Stand der Präventionsansätze beim Extremkampfsport. Mixed Martial Arts im Spannungsfeld von verbandlicher und sportlicher Entwicklung, wirtschaftlichem Wachstum, erhoffter gesellschaftlicher Anerkennung und extrem rechter Gewalt. Explorativstudie

Dokumentationen & Erfahrungsberichte, Fachliteratur & Studien
Autor:in: Claus, Robert/Zajonc, Olaf
Herausgeber:in: KoFaS (Kompetenzgruppe Fankulturen und Sport bezogene Soziale Arbeit)
Ort: o. O.
Erscheinungsjahr: 2019
Seitenanzahl: 42

Die Kampfsportart "Mixed Martial Arts (MMA)" ist in Deutschland sportpolitisch und -ethisch, aufgrund des hohen Gewaltpotentials, höchst umstritten und wird von vielen abgelehnt. Er pervertiere die Werte des Sports und sei ein wichtiges Rekrutierungsfeld für extrem rechte Organisationen und Bewegungen. Zumindest für den zweiten Vorwurf lassen sich viele Belege anführen. Gewalt spielt eine wichtige Rolle im Rechtsextremismus und gerade die bei MMA vermittelte "Gewaltkompetenz" ist für die rechtsextreme Szene äußerst interessant. Veranstaltungen wie der "Kampf der Nibelungen" werden für Rekrutierung und Vernetzung genutzt. Auch rechtsextreme Bekleidungsmarken legen meist ihren Schwerpunkt auf Kampfsport im Allgemeinen und auf MMA im Speziellen.

Die Affinität zu MMA in der rechten Szene spielt auch eine gewichtige Rolle in Bezug auf Fußball und seinen Fans. Rechte Hooligans treten wieder vermehrt in den Stadien öffentlich auf und sind aufgrund ihres MMA-Hintergrundes noch gefährlicher geworden.

Es muss aber auch festgestellt werden, dass die MMA-Szene sich nicht nur auf die rechte Szene beschränkt. Ziel der vorliegenden Studie ist es daher, zu einer konstruktiven Debatte beizutragen. Sie konzentriert sich dabei auf die Strukturen des MMA in Deutschland, deren gesellschaftliche Verantwortung und möglichen Lösungsansätze, um der politischen Zweitnutzung der im MMA – und Kampfsport generell – erlernbaren Fähigkeiten vorzubeugen. Im Zentrum des Projekts stand somit die Frage: Wie ist es um Prävention von Gewalt und gruppenbezogenen menschenfeindlichen Einstellungen bzw. extrem rechten Einflüssen im MMA bestellt?


Weitere Materialien des Projektträgers

Vielfalt im Stadion – Queere Fans

Herausgeber:in: KoFaS gGmbH

Veröffentlicht: 2023

Dokumentationen & Erfahrungsberichte, Fachliteratur & Studien