Dialog als Methode der Radikalisierungsprävention. Das Modellprojekt "Ibrahim trifft Abraham"
Zielgruppen:
Träger des Initiative-Projektes:
Die Broschüre beschreibt das Modellprojekt "Ibrahim trifft Abraham", das mithilfe einer auf Partizipation angelegten interkulturellen und interreligiösen Bildungs- und Dialogarbeit extrem-religiösen Einstellungen entgegenzuwirken versucht. Die Motivation für das Projekt speist sich aus der Beobachtung, dass gerade Jungen aus eventuell bildungsfernen Familien und mit oder ohne Migrationshintergrund vor großen Herausforderungen stehen können: Sie wachsen in einer Gesellschaft auf, die großen Wert auf Wertepluralismus legt, während womöglich in ihren Elternhäusern das genaue Gegenteil gelebt wird.
Das Aufeinanderprallen gegensätzlicher Lebens- und Wertvorstellungen könnte die Identitätsfindung dieser Jugendlichen signifikant erschweren. Sie können dadurch außerdem besonders anfällig für die Propaganda islamistischer Gruppen sein, denn diese eröffnen ihnen ein Schwarz-Weiß-Weltbild, in das sie ihre eigenen alltäglichen Schwierigkeiten und die Ungerechtigkeiten der Welt leicht einordnen können.
Hier setzt das Projekt "Ibrahim trifft Abraham" an. Ziel des Projekts ist es, Jungen mit und ohne Migrationshintergrund in ihrer Dialog- und Toleranzfähigkeit zu stärken. Die jungen Teilnehmer sollen das Projekt aktiv mitgestalten und nicht belehrt werden. Jedes Jahr werden im Rahmen eines Wettbewerbs sogenannte Dialoggruppen ins Leben gerufen, die durch geschulte Trainer:innen moderiert werden.
Benachteiligte Jugendliche unterschiedlicher Herkunft überlegen sich darin unter einem vorgegebenen Motto Aktionen und Bildungsangebote für Gleichaltrige. Eine Jury entscheidet im Anschluss über die eingereichten Ideen und der im Wettbewerb ausgezeichnete Vorschlag wird öffentlichkeitswirksam in die Tat umgesetzt. Auf diese Weise kombiniert das Projekt bewährte Bildungskonzepte mit neuen Ideen, die von Jugendlichen selbst entwickelt werden. Zugleich erfahren die benachteiligten Jugendlichen Anerkennung für ihre Arbeit und ihre Ideen, die sie im Team entwickelt haben. So trainieren sie ihre sozialen Kompetenzen und entwickeln ein neues Selbstbewusstsein, was sie weiter gegenüber den Verlockungen radikaler Gruppierungen immunisieren soll.