Rechte Sprüche in der Klasse.
Eine Unterrichtshilfe für Pädagoginnen und Pädagogen zum Umgang mit rechtsextremistisch orientierten Schülerinnen und Schülern.
Inhalt
Die Broschüre möchte konstruktive Möglichkeiten in der Arbeit mit rechtsextremistisch gefährdeten bzw. orientierten Jugendlichen jenseits demonstrativer Gegenaktionen aufzeigen. Hierzu bietet sie vorab einen allgemeinen und theoretischen Einstieg in das Themenfeld Rechtsextremismus. Es wird eine Rechtsextremismusdefinition vorgestellt, über die strafrechtliche Ahndung informiert sowie Erklärungsansätze für Rechtsextremismus diskutiert.
Im zweiten Kapitel wird theoretisch reflektiert, was Schule in der Rechtsextremismusprävention leisten kann. Hierbei wird ein Drei-Ebenen-Modell vorgestellt, das neben universellpräventiven Maßnahmen wie interkulturelles Lernen und Demokratieerziehung die Ebene der selektive Prävention in Form von Elternarbeit oder Einzelgesprächen sowie die so genannte indizierte Prävention in Kooperation mit Polizei, Jugendhilfe und Beratungsstellen umfasst. In diesem Kapitel wird zudem zur Selbstreflexion über den Umgang mit rechtsextremistisch orientierten Schülern angeregt. Im dritten Kapitel wird in fünf Fallbeispielen knapp diskutiert, wie beispielsweise mit Schmierereien auf der Schultoilette oder rechtsextremen CDs im Schulunterricht umzugehen ist.
Den Schwerpunkt der Broschüre bilden zehn exemplarische Übungen. Diese sind zweigeteilt in eher allgemein gehaltene zu Heimat und Nationalgefühl sowie spezifischere, die zur kritischen Auseinandersetzung mit rechtsextremistischer Ideologie und Lebenswelt anregen. Sie lassen sich in ein oder zwei Unterrichtsstunden im Klassenzimmer umsetzen. Zu den Übungen gehörige Materialien finden sich im Anhang der Broschüre. Hier werden zudem konkrete Hilfestellungen für Gespräche mit rechtsextremistisch orientierten Schülern geboten sowie die Rechtslage anhand der entsprechenden Paragraphen des Strafgesetzbuchs verständlich aufgearbeitet.
Anwendungsbereich
Die Arbeitshilfe unterstützt Lehrer/-innen in der Arbeit mit der Zielgruppe rechtsextremistisch gefährdete sowie orientierte Schüler/-innen. Der Fokus liegt auf dem Umgang mit relativ uninformierten sowie sozial benachteiligten Schüler/-innen der Altersgruppe 12 bis 20 in Hauptschulen sowie in Berufsvorbereitungsklassen. Die vorgestellten Übungen sind für den schulischen Kontext konzipiert, funktionieren aber ebenso in außerschulischen Kontexten mit Jugendgruppen ab 12 Jahren.