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Versteckspiel

Lifestyle, Symbole & Codes von Neonazis und extremen Rechten

Inhalt

Das stereotype Bild des klassischen Neonazi-Skindheads hält sich vielerorts noch sehr hartnäckig. Die Broschüre will dem entgegenwirken, in dem sie die Vielfalt und teilweise auch Widersprüchlichkeiten der aktuellen rechtsextremen Szenecodes und -symboliken vorstellt. Sie gibt somit Antwort auf die Fragen, was es mit dem Schlagwort des „modernen Nazis“ auf sich hat und wie sich die Lebenswelt rechtsextremer bzw. rechtsextrem orientierter Jugendlicher gewandelt hat.

Der Titel der Broschüre will deutlich machen, dass Träger rechtsextremer Orientierungen entgegen gängiger Vorstellungen im Alltag oft nicht eindeutig erkennbar sind. So lassen sich Symbole und Codes in offene und versteckte Botschaften einteilen. Dieses Versteckspiel wird in Suchbildern unter den Überschriften „Versteckt im Alltag“ oder „Versteckt im Stadion“ demonstriert.

Die (Un-)eindeutigkeit der verschiedenen Symbole und Codes erklärt sich aus ihrer Funktion, die sie nach Innen und nach Außen haben. Während einige Symbole ein öffentliches Bekenntnis der eigenen politischen Haltung darstellen, zielen die eher versteckten Varianten auf einen Erkennungswert für eingeweihte Gleichgesinnte. Sie dienen somit der Stärkung des Gruppengefühls.

Von großer Bedeutung sind trotz der Veränderungen in der Szene weiterhin Symbole und Codes mit nationalsozialistischem Bezug. Diese werden aufgrund von Verboten oftmals in leicht verfremdeter Version verwendet. Die Broschüre stellt in diesem Zusammenhang Gruppen und Organisationen des Nationalsozialismus, auf die heutige Rechtsextreme oftmals Bezug nehmen, sowie aktuelle rechtsextreme Gruppen und Organisationen vor.

Die Umdeutung von Symboliken und Codes wie beispielsweise das Konterfei Che Guevaras führt für Außenstehende zu Verwirrung. Unter der Überschrift „Identitäten“ diskutiert die Broschüre, wie solche Umdeutungen geschehen. Wie funktioniert es, dass teilweise ehemals linke Symboliken und Codes vereinnahmt und in eigene, rechtsextreme Traditionslinien gestellt werden.

Für Zugänge zu rechtsextremen Lebenswelten wird der Musik weiterhin eine große Bedeutung zugesprochen. Diese wird jenseits des gängigen Klischees vom dumpfen Rechtsrock diskutiert und in ihrer überraschenden Vielfalt vorgestellt. Auch hier spielen Adaptionsversuche anderer Musikstile eine Rolle.

In den weiteren Kapiteln wird präsentiert, mit welcher Symbolsprache Elemente rechtsextremer Einstellungen wie Rassismus, Antisemitismus, Terror und Gewalt transportiert werden. Unter „Sehnsuchtsorte“ werden Symbole und Codes mit germanischem bzw. heidnischem Bezug vorgestellt. Ein Kapitel ist Modemarken gewidmet, die entweder eindeutig einen rechtsextremen Bezug haben oder die in rechtsextremen Kreisen populär sind.

Im abschließenden Fazit wird diskutiert, wie nun mit solchen Symbolen und Codes im Alltag umzugehen ist. Welche Lösungen gibt es jenseits des vorschnellen Rufs nach Polizei und Verboten? Ein entsprechender Passus in Hausordnungen von Schulen und Jugendeinrichtungen, so sinnvoll dies oftmals ist, läuft Gefahr, das Problem lediglich zu verlagern. Nach dem Erkennen der Symbole und Codes muss das (pädagogische und sozialarbeiterische) Handeln folgen.

Die Borschüre ist 2001 erstmalig erschienen, wurde regelmäßig neu aufgelegt und liegt nun in einer überarbeiteten und aktualisierten Fassung vor, in der auf die Veränderungen in der rechtsextremen Szene reagiert wurde. Zudem sind die Inhalte auf der Internetseite www.dasversteckspiel.de frei zugänglich.

Anwendungsbereich

Die Broschüre bietet Hilfestellungen beim Erkennen und Verstehen rechtsextremer Symboliken und Codes. Sie will somit Lehrer/-innen und Pädagog/-innen in Schule und Jugendarbeit sowie die allgemeine Öffentlichkeit sensibilisieren. Sie kann jedoch auch direkt als Grundlage für Bildungsveranstaltungen oder Projektschultage verwendet werden.

Medium: Broschüre

Projekt: ASP

Zielgruppe: Lehrer/-innen, Jugendgruppenleiter/-innen, Sozialarbeiter/-innen, Multiplikator/-innen

Umfang: 52 Seiten

Autor:in / Herausgeber:in :: Agentur für soziale Perspektiven – ASP e. V.

Ort: Berlin

Erscheinungsjahr: 2013 (aktualisierte und überarbeitete Neuauflage), Erstauflage 2001, regelmäßige Neuauflagen

Ansprechpartner:

Agentur für soziale Perspektiven e.v. (asp)
Lausitzerstr. 7
10999 Berlin
www.aspberlin.de
mail@aspberlin.de
Tel.: 0 30 / 61 07 64 62
Fax: 0 30 / 61 07 64 62