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We come together – Regionales Handeln für Demokratie, Diversität und Partizipation

Sensibilisierung für Rassismus und demokratische Aktivierung durch biographische und demokratiepädagogische Ansätze

Extrem rechte Aktivitäten haben in einigen, v. a. peripher gelegenen Regionen des Landes zu einer ernsthaften Bedrohung für den sozialen Zusammenhalt der Zivilgesellschaft und demokratischer Verhältnisse vor Ort geführt. Seit 2013 kommt es erneut und gerade in ländlichen Regionen zu einem verstärkten Agieren neonazistischer Gruppen sowie der NPD gegen Flüchtlingsunterkünfte und gegen den verstärkten Zuzug asylsuchender Menschen. Wie schon Anfang der 1990er Jahre wird versucht, eine neofaschistisch beeinflusste Instrumentalisierung der ansässigen Bevölkerung zu erreichen, was in Teilen gelingt und sich in rechtspopulistischen Erfolgen, wie den aktuellen „Pegida-Protesten“ niederschlägt. Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, wie Abwertung von Asylsuchenden, antimuslimischer Rassismus, Antiziganismus, Rassismus, Etabliertenvorrechte sind in allen Bevölkerungsschichten weit verbreitet und stellen Andockmöglichkeiten für extrem rechte Deutungsmuster dar. Diesen Einstellungen will das Modellprojekt entgegenwirken. Dafür werden in strukturschwachen, ländlichen Regionen nachhaltige und demokratiefördernde Bildungsprozesse umgesetzt, die an Interessen und Lebenswelten von Jugendlichen und Erwachsenen ansetzen und prozessorientiert Reflexionen eigener Einstellungen in den Fokus nehmen. Mit antirassistischen und interkulturellen Aktivitäten sowie einem gezielten gegenseitigen Austausch werden die Projektbeteiligten für die alltäglichen Dimensionen und praktischen Entgegnungsformen von menschen- und demokratiefeindlichen Einstellungen sensibilisiert und weiterführend für alltagspraktische demokratische Impulse aktiviert. Es werden empathische Zugänge für individuelle Lebenssituationen, Bedürfnisse und kollektive Ereignisse geschaffen. Das Projekt wird zudem in Regionen durchgeführt werden, in denen dezentrale Wohnungen oder Gemeinschaftsunterkünfte für Asylsuchende bestehen und geflüchtete Schüler_innen in DAZ- oder Regelklassen der örtlichen Schulen integriert werden. Gleichzeitig sind dabei Regionen in den Fokus gerückt, in denen die rechtsextremistische Szene / Struktur einen vergleichsweise hohen Stellenwert innehat und es in der jüngsten Vergangenheit vermehrt zu Vorkommnissen gegen Asylsuchende gekommen ist. Die Projektorte sind Friedland, Anklam, Stralsund, Güstrow und Bützow.

Ablauf

In der ersten Phase des Projekts wurden Bedarfsanalysen in Form von Interviews und Bedarfsworkshops mit Jugendlichen vor Ort vorgenommen. Diese qualitativen Erhebungen wurden mit einer Art Sozialscan untersetzt. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für die Erstellung von kurz- und langzeitpädagogischen Bildungskonzepten, die sich an der Lebenswelt der Jugendlichen und den sozialraumspezifischen Erfordernissen orientieren.
In einem zweiten Schritt wurden auf Grundlage der erarbeiteten Bildungskonzepte Multiplikator_innen/Teamer_innen für längerfristige Projektkurse und thematische Workshops geschult.
Die seit August 2015 durchgeführten Jugendworkshops ruhen konzeptuell und thematisch auf zwei Säulen: Migration, Flucht und Asyl auf der einen sowie gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit auf der anderen Seite. Das erste Konzept setzt sich mit der Lebenssituation und den Perspektiven geflüchteter Menschen auseinander (Workshop „On the Run“), während das andere sich mit den unterschiedlichen Phänomenen der Auf- und Abwertung durch unterschiedliche Gruppenzugehörigkeiten beschäftigt (Workshop „Wieviel WIR ist in mir?“). Beide Workshops verfolgen einen biographisch- und handlungsorientierten Ansatz.
Ziel der längerfristigen Projektkurse ist es, Jugendliche mit Migrationshintergrund und einheimische Jugendliche zusammenzubringen und sich mit ihrem Leben und den Chancen in der Region auseinanderzusetzen. Diese finden kontinuierlich mit Jugendgruppen an den einzelnen Projektstandorten statt und orientieren sich an einem Curriculum, das inhaltlich flexibel ist und in sozialraumaktivierende Ideenumsetzungen mündet.
Weiterführend sind Vernetzungstreffen der Jugendlichen aus allen fünf Projektregionen sowie eine Jugendtrainer_innen-Ausbildung für aktive und interessierte Jugendliche aus den Kursen vorgesehen – parallel dazu sind in der zweiten Projektphase neue Projektkurse gestartet.
Sowohl im ersten Projektjahr als auch den folgenden werden bedarfsorientiert Weiterbildungen für zivilgesellschaftliche Akteur_innen, Pädagog_innen und interessierte Ehrenamtler_innen aus den Regionen u. a. zu den Themen Flucht und Asyl, Diversität, Argumentationsstrategien gegen Rechtspopulismus und weitere angeboten; weiterhin sind im zweiten Projektjahr auf der Basis laufender Projekterfahrungen sowie der Ergebnisse der Bedarfsanalyse erste Bürger_innendebatten geplant.
Flankiert wird der Projektablauf durch verschiedene Strategien der Öffentlichkeitsarbeit, regelmäßige Teamtreffen und -weiterbildungen für die ausgebildeten Teamer_innen, Konzeptüberarbeitungen und Schulungen für neue Multiplikator_innen für Workshops und Projektkurse und die Vorstellung der pädagogischen Konzepte und Projektergebnisse durch die Koordinator_innen auf Tagungen und in ersten Fachartikeln. 

Projekt: We come together – Regionales Handeln für Demokratie, Diversität und Partizipation

Ziel: Rassismussensibilisierung und -prävention durch Entwicklung demokratiefördernder Bildungskonzepte in den Bereichen Diversity (Diversität), Anti-Bias, Critical Whiteness, Biographiearbeit u. a.; Durchführung flankierender und bedarfsorientierter Weiterbildungen für zivilgesellschaftliche Akteur_innen, Pädagog_innen, Ehrenamtliche im Umfeld der Schulsozialräume

Zielgruppe: 14- bis 18-jährige Jugendliche; Sozialraumakteur_innen, zivilgesellschaftliche Akteur_innen/Ehrenamtliche in den Projektorten und in deren Umfeld; Sozialpädagog_innen und Lehrer_innen in Schule und außerschulischen Jugendeinrichtungen

Laufzeit: 2015–2019

Kooperationspartner: diverse zivilgesellschaftliche Akteur_innen in den einzelnen Projektorten (Schulen, Aus- und Weiterbildungsinstitutionen, Wohlfahrtsverbände, Vereine, Jugendeinrichtungen, Unterstützernetzwerke von Geflüchteten, Träger von Gemeinschaftsunterkünften für Asylsuchende, Beratungsnetzwerke wie Regionalzentren für demokratische Kultur und Opferberatungsstellen u. a.)

Ansprechpartner:

Soziale Bildung e. V.

Doberaner Straße 21

18057 Rostock

www.soziale-bildung.org/bildungsangebote/we-come-together
modellprojekt@soziale-bildung.org
Claudia Lübcke
Christoph Schützler
Kristina Quandt
Tel: 03 81 / 1 27 33 63