Logo der Vielfalt Mediathek

Suchtipps

Suchtipps

Oben auf der Startseite ist ein Suchfeld. Dort kannst du Begriffe zu Materialien, Themen, Herausgebern etc. eingeben. Zuerst werden die Materialien aus dem aktuellen Bundesprogramm „Demokratie leben!“ angezeigt.

Nicht das Richtige dabei? Zu viele Ergebnisse?
In der Erweiterten Suche können verschiedene Suchen miteinander kombiniert werden:

  • Volltextsuche im Feld  „Suchtext“: Der gesamte Eintrag wird nach den eingegebenen Begriffen durchsucht. Über die Volltextsuche können Titel, auch Teile davon, Autor:innen, und Projektträger gesucht werden.
  • Schlagwörter: Allen Materialien sind Schlagwörter zugeordnet. Über die Schlagwörterliste kann nach bestimmten Themengebieten gesucht werden oder Themengebiete können kombiniert werden.
  • Medienart: Wenn Du gezielt nach einem bestimmten Format wie z.B. Film oder Broschüre suchst, kannst du die Suche über das Kriterium Mediengattung eingrenzen.
  • Zielgruppe: Hier kannst Du die Materialien danach filtern, an wen sie sich richten. Du kannst auch mehrere Zielgruppen markieren (etwa „Schüler:innen“ und „Menschen mit Migrationshintergrund/People of Color“).

Grundsätzlich gilt: Alle Suchoptionen (inkl. „Suchbegriffe“) können miteinander kombiniert werden. Zusätzlich können auch Materialien angezeigt werden, die nicht als PDF verfügbar sind. Hierzu ein Häkchen bei „Offline-Bestand“ setzen.

Hass im Netz: Hate Speech

Was ist Hate Speech

Hate Speech ist Englisch und bedeutet auf Deutsch übersetzt „Hassrede“. Als politischer Begriff bezeichnet Hate Speech abwertende und menschenverachtende Aussagen in Form von Worten oder Bildern (z.b. Memes) gegenüber einzelnen Menschen oder ganzen Gruppen 1(vgl. Stefanowitsch: 11).

Die Abwertungen basieren auf der Annahme, dass bestimmte Menschen oder Personengruppen weniger wert seien als andere 2(vgl. ebd.: 11-12). Hate Speech zeichnet sich durch eine gewaltvolle Sprache aus und kann von Abwertung bis hin zu (Mord-)Drohungen reichen. Aber wo liegt der Unterschied zwischen Hate Speech und Beleidigung? Bei einer Beleidigung wird die betroffene Person meist als Individuum verunglimpft oder herabgewürdigt, bei Hate Speech findet die Herabwürdigung aufgrund der bzw. über die Gruppenzugehörigkeit der betroffenen Person statt 3(vgl. ebd. 11).

Wer ist von Hate Speech betroffen?

Hate Speech ist Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Form von gewaltvoller Sprache und Bildern 4(vgl. Amadeu Antonio Stiftung a). Das bedeutet, dass Menschen aufgrund von Merkmalen wie:

  • Hautfarbe
  • Geschlechtlicher und/oder sexueller Identität
  • (zugeschriebener) Herkunft und/oder religiöser Zugehörigkeit
  • Alter
  • Behinderung
  • Sozialer Klasse

einer Gruppe zugeordnet, abgewertet und ausgegrenzt werden. Hate Speech kann sich dabei auch gegen politische Gegner:innen wenden.

Wie wirkt sich Hate Speech auf die Betroffenen aus? Betroffene können unter Angst und Verunsicherung in Hinblick auf ihr Selbstbild bis hin zu Depressionen leiden 5(vgl. Klaßen/Geschke 2019: 17).

Verbreitung von Hate Speech

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa erhebt im Auftrag der Landesanstalt für Medien NRW seit 2016 jährlich die Wahrnehmung von Hate Speech im Netz. Der Bericht aus dem Jahr 2022 zeigt, dass wie in den Jahren zuvor, die Wahrnehmung von Hate Speech sehr hoch ist: Fast 80 Prozent der befragten Internetnutzer:innen ab 14 Jahren geben an, schon einmal Hasskommentare im Internet gelesen zu haben. Besonders in der Gruppe der 14 bis 24 jährigen kennen nur wenige ein Internet ohne Hasskommentare. In der Wahrnehmung der Befragten sind insbesondere Politiker:innen sehr stark von Hate Speech betroffen 6(vgl. Landesanstalt für Medien NRW 2022: 3-9).

Was kann ich gegen Hate Speech tun?

Es gibt verschiedene Strategien mit Hate Speech umzugehen und dem Hass etwas entgegenzusetzen:

  • Anzeigen: Hate Speech kann verschiedene Straftatbestände, wie zum Beispiel Beleidigung, Bedrohung oder Volksverhetzung erfüllen und ist somit strafbar. Anzeige können bei Polizeiwachen vor Ort oder online (auch anonym) gestellt werden 7(vgl. Amadeu Antonio Stiftung 2022b). Wichtig ist hierbei die Aussagen richtig zu sichern: Der URL sollte auf dem Screenshot zu sehen sein sowie Uhrzeit und Datum, Username bzw. ID sind ebenfalls wichtig. Dazu sollte das Profil des:der Täter:in geöffnet werden und die komplette URL-Adresse abzufotografieren 8(vgl. Verband der Beratungsstellen für Betroffene von Rechter, Rassistischer und Antisemitischer Gewalt 2022: 2-7).
  • Kontern: Counter Speech bedeutet aktive Gegenrede und Argumentation gegen Hate Speech, denn wenn dem Hass nichts entgegengebracht wird, wird er mit der Zeit normalisiert. Mit Counter Speech kann zum einen Solidarität mit den Betroffenen gezeigt werden und zum anderen können stille Mitleser:innen, die teilweise noch keine gefestigte politische Meinung haben, so erreicht werden 9(vgl. Amadeu Antonio Stiftung 2022c).
  • Ignorieren: Hassrede ist Gewalt in Form von Worten, die zu körperlichen und psychischen Schäden führen kann. Je nach Tagesform kann es für Betroffene ratsam sein, die Verfasser:innen von Hasskommentaren zu ignorieren und sich nicht auf eine Diskussion einzulassen 10(vgl. Amadeu Antonio Stiftung a: 22).
  • Melden lohnt sich: Soziale Netzwerke müssen laut Netzwerkdurchsetzungsgesetz Hasskommentare mit offensichtlich rechtswidrigen Inhalten innerhalb von 24 Stunden löschen, andere rechtswidrige Inhalte spätestens nach sieben Tagen 11(vgl. Strathmann 2018).
  • Moderieren: Betreiber:innen von Nachrichtenseiten oder Blogs können Einfluss auf die Qualität der Diskussionen nehmen, indem sie die Kommentare moderieren, Hasskommentare oder Inhalte abseits des Themas als solche benennen, verschieben oder löschen 12(vgl. Amadeu Antonio Stiftung a: 22).
  • Humor: Mit Humor und Ironie kann gleichzeitig Haltung bewiesen und die Schwachstellen in den Aussagen hervorgehoben werden. Gleichzeitig kann Humor als ein Ventil dienen mit der Frustration, die durch Hate Speech ausgelöst wird umzugehen 13(vgl. Landesanstalt für Medien NRW 2022: 12; vgl. Amadeu Antonio Stiftung a: 22).

Zum Weiterlesen:

Quellen:

Amadeu Antonio Stiftung (o.J.a): „Geh Sterben!“ Umgang mit Hate Speech und Kommentaren im Internet. Berlin. https://www.vielfalt-mediathek.de/material/hass-im-netz/_geh-sterben-umgang-mit-hate-speech-und-kommentaren-im-internet (letzter Aufruf: 01.07.2022).

Amadeu Antonio Stiftung (2022b): Das können Sie gegen Hate Speech tun. https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/digitale-zivilgesellschaft/das-koennen-sie-tun/ (letzter Aufruf: 01.07.2022).

Amadeu Antonio Stiftung (2022c): Was ist Hate Speech? https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/digitale-zivilgesellschaft/was-ist-hate-speech/ (letzter Aufruf: 29.06.2022).

Klaßen, Anja/Geschke, Daniel (2019): #Hass im Netz. Wahrnehmung, Betroffenheit und Folgen von Hate Speech im Internetz aus Sicht der Thüringer Bevölkerung. Jena: Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ).

Landesanstalt für Medien NRW (2022): Hate Speech Forsa-Studie 2022. Zentrale Untersuchungsergebnisse. https://www.medienanstalt-nrw.de/fileadmin/user_upload/NeueWebsite_0120/Themen/Hass/LFM_Hatespeech_forsa_2022.pdf (letzter Aufruf 01.07.2022).

Stefanowitsch, Anatol: Was ist überhaupt Hate Speech? In: Amadeu Antonio Stiftung: „Geh Sterben!“ Umgang mit Hate Speech und Kommentaren im Internet. Berlin, S. 11-13. https://www.vielfalt-mediathek.de/material/hass-im-netz/_geh-sterben-umgang-mit-hate-speech-und-kommentaren-im-internet (letzter Aufruf: 01.01.2022).

Strathmann, Marvin (2018): Gegen den Hass im Netz. https://www.bpb.de/themen/medien-journalismus/netzdebatte/264098/gegen-den-hass-im-netz/ (letzter Aufruf 01.07.2022).

Verband der Beratungsstellen für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e.V. (2022): Kurzanleitung zu Screenshots als wichtige Beweismittel bei rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt im Netz. https://www.vielfalt-mediathek.de/material/hass-im-netz/kurzanleitung-zu-screenshots (letzter Aufruf: 01.07.2022).