Analyse #3: Globalgeschichtliche Bildung in der postmigrantischen Gesellschaft
Eine globalgeschichtliche Perspektive ist in deutschen Lehrplänen unterrepräsentiert. In der Schule herrscht ein immer noch sehr eurozentrierter Blick auf geschichtliche Ereignisse und Entwicklungen. Dabei geht es bei der Globalgeschichte nicht darum, nur das Themenfeld zu erweitern, sondern neue Zugangsweisen, Fragen und Blickwinkel außerhalb der nationalen bzw. europäischen "Brille" zu finden. Es geht um ein De-nationalisierung des Blicks auf Geschichte und damit auch um eine Neubewertung. Globalgeschichtliche Bildung muss aber dementsprechend auch in einem rassismuskritischen Kontext eingebettet sein. Denn eine gute historisch-politische Bildung ist immer auch ein Präventionsinstrument, da sie inkludierend statt exkludierend vorgeht. Gerade ein historisches Lernen, das, wie in diesem Beitrag vorgeschlagen, Rassismuskritik und Globalgeschichtliche Bildung verbindet, hat das Potenzial, Radikalisierungstendenzen präventiv entgegenzuwirken.
Die Analyse entwirft Kriterien für geeignete globalgeschichtliche Lehr- und Lernsettings in der postmigrantischen Gesellschaft. Sie stellt drei ausgewählte, besonders innovative aktuelle Bildungsangebote vor, die online zugänglich sind, sodass ein niedrigschwelliger Zugang den Einsatz im Unterricht gewährleistet. Zugleich will der Text einen Einblick in die theoretischen Grundlagen von rassismuskritischem historischem Lernen in der postmigrantischen Gesellschaft geben.
Folgende Themen bearbeitet der Beitrag:
- Erinnerung an den Kolonialismus und die Gegenwart des Rassismus,
- das Lernen zum Nahostkonflikt,
- die Erinnerung an die Shoah und die Nakba,
- sowie Migrations- und Fluchtgeschichten im Zuge des Afghanistan-Konflikts.
Antidiskriminierung, Antimuslimischer Rassismus, Antisemitismus, Integration, Interkulturelles Lernen, Jugendarbeit, Migration/Flucht und Asyl, Nationalsozialismus, Politische Bildung, Rassismus, Rechtsextremismus, Religiöse Radikalisierung, Schule