Fachliches Handeln zum Wohl von Kindern und Jugendlichen im Kontakt mit „anderer“, fundamentalistischer und radikaler Religiösität
Oftmals stehen Fachkräfte vor der Herausforderung einen richtigen und angemessenen Umgang mit streng religiösen, auf alternativen Realitäten basierenden oder menschen- und demokratiefeindlichen Überzeugungen zu reagieren. Wie verhält und positioniert man sich? Das Projekt „Radikal, fundamentalistisch, anders –Fachkräfte im Kontakt (RaFiK)“ hat sich dieser Problemlage gewidmet. Bei der Untersuchung wurde analysiert, wie Fachkräfte in ihrer täglichen Arbeit praktische und ethische Herausforderungen im Kontext Kindeswohl und religions-bzw. Meinungsfreiheit ausbalancieren und welche Einstellungen und Grundorientierungen die Abwägungsprozese in ihrem fachlichen Handeln beeinflussen.
Dabei betrachtete das Projekt sechs Fokusgruppen mit Fachkräften aus den Regelstrukturen der Kinder- und Jugendhilfe (Jugendamt, Hilfen zur Erziehung, Jugendarbeit, Kita, Schule). Ziel war es, herauszustellen, wie sich Fachkräfte den religiösen oder politischen Themen annehmen, wie sie ihre eigenen Sichtweisen zur Sprache bringen, wann und wie sie in ihrem Vorgehen auf den Diskurs und die Handlungsansätze von Expert:innen aus dem Feld der Radikalisierungsprävention zurückgreifen. Die Handreichung wird durch Expertisen zu pädagogischen Handlungsansätzen im Umgang mit religiös hochideologisierten Kindern, Jugendlichen, Eltern und Familien ergänzt. Durch die herausgestellten Ergebnisse sollen Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe Hilfestellungen zur Orientierung erhalten und eine Brücke zwischen Fachkräften bei zivilgesellschaftlichen Trägern im spezialisierten Bereich Radikalisierungsprävention, Deradikalisierung und Ausstieg geschaffen werden.
Antidiskriminierung, Arbeit/Ausbildung, Demokratie, Frühpädagogik, Konfliktbearbeitung, Politische Bildung, Religion, Religiöse Radikalisierung, Schule