Schriftenreihe Heft 12: „Mein Bruder, wer glaubt noch der Zeitung?“ Medien als Feindbild und Bezugspunkt in der Kommunikation islamistischer Online-Akteure
Der Titel des Hefts "Mein Bruder, wer glaubt noch der Zeitung?" bezieht sich auf die einleitende Frage der Nashīd "Medienhetze" von den "Sängern" Mo Deen und Redlion. Dieser Satz steht sinnbildlich für die Positionierung vieler Online-Akteure aus dem Milieu oder Umfeld des islamistischen Extremismus gegenüber Massenmedien.
Islamistische Online-Akteur:innen verbreiten das Narrativ der "lügenden Medien" mit feindseligen Absichten. Trotzdem versuchen sie, die Massenmedien auch für ihre Zwecke zu nutzen. Dieses ambivalente Verhältnis sticht besonders in den sozialen Medien heraus. "Mein Bruder, wer glaubt noch der Zeitung?" legt daher seinen Fokus auf das kommunikative Verhalten islamistischer Akteure in den sozialen Medien gegenüber Massenmedien und Journalist:innen. Auf Grundlage dessen gibt sie Handlungsempfehlungen, wie man extremistischen Inhalten und Narrativen begegnen kann.
Zunächst aber bietet das Heft einen Überblick über den Forschungsstand zu Studien über extremistische Inhalte, sprachliche Besonderheiten, Medienwirkung und Präventionsansätzen. Es folgt eine Diskussion über verschiedene Arten der Bezugnahmen auf Massenmedien. Abschließend werden Erkenntnisse zu Kommunikationsstrategien von extremistischen Online-Akteuren eingeordnet und Handlungsimpulse aufgezeigt.
Gewalt, Jugendarbeit, Medien/Internet, Religion, Religiöse Radikalisierung